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Das Auf und Ab des Manuel Riemann - eine Chronik

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VfL Bochum: Das Auf und Ab des Manuel Riemann - eine Chronik
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Es wird beim VfL Bochum einfach nicht ruhig um Manuel Riemann. Entweder glänzt er mit seinen Leistungen oder fällt durch Patzer und emotionale Ausfälle auf.

Es war der Aufreger des Wochenendes. Manuel Riemann geriet nach der bitteren 2:3-Pleite des VfL Bochum mit einem Fan aneinander. Zuvor soll er heftig von dem Zuschauer beleidigt worden sein. Es passt zu einer Saison mit Licht und Schatten für den Keeper - ein Rückblick.

Im Juni 2022 war noch alles eitel Sonnenschein. Riemann hatte mit seinen Leistungen einen großen Anteil am Bochumer Klassenerhalt gehabt und seinen Vertrag beim VfL bis 2025 verlängert. "Ich glaube, dass der Verein mit mir zufrieden ist, zudem fühle ich mich hier pudelwohl", sagte er damals. Dieses Gefühl wurde im Laufe der Saison zumindest auf die Probe gestellt.

Erster Akt des tragischen Helden: 4. Spieltag gegen den SC Freiburg (0:1). Trotz bärenstarker Leistung reichte ein Moment der Unaufmerksamkeit. Der 34-Jährige verursachte einen Elfmeter, hielt diesen zunächst, doch wurde im zweiten Nachschuss geschlagen. "Liebe Fans, ich nehme diese Niederlage auf meine Kappe", schrieb Riemann später auf seinem Instagram-Kanal.

Ausraster im Training, Patzer in Derbys

Mit fortlaufender Niederlagen-Serie wuchs der Druck auch bei Riemann weiter an - und entlud sich Anfang September im Training. Beim Torschuss legte er sich mit Teamkollegen an und bezeichnete diese als "Missgeburten". Es war die Woche vor dem Revierderby beim FC Schalke 04.

Riemann entschuldigte sich zwar erneut via Instagram in einer Videobotschaft, der Haussegen an der Castroper Straße hing aber schief. Das Derby wurde verloren (1:3), Trainer Thomas Reis anschließend entlassen. Trotz aller Kritik stärkten Interimstrainer Heiko Butscher und später Thomas Letsch der Nummer eins den Rücken - mit Erfolg.

Der Knoten platzte am 9. Spieltag gegen Frankfurt (3:0). Riemann spielte erstmals zu Null und zeigte als mitspielender Torwart die Qualitäten, die ihn immer ausgezeichnet hatten. Zwei Wochen später avancierte er zum Elfmeterkiller beim 2:1-Heimsieg gegen den damaligen Spitzenreiter Union Berlin und hatte maßgeblichen Anteil an der Heimstärke des VfL.

Doch auf das Auf folgte wieder ein Ab. Sein Patzer in Dortmund (0:3) sorgte am folgenden Wochenende dafür, dass die Partie schon vor dem Pausenpfiff entschieden war. Auch im Achtelfinale des DFB-Pokals Anfang 2023 stand Riemann gegen den BVB im Mittelpunkt (1:2). Starke erste 45 Minuten des VfL machte er kurz vor der Halbzeit mit seinem Bock zunichte.

In der Liga verlor Bochum vier Spiele in Folge mit insgesamt 0:10-Toren. Die letzte Partie davon war das 0:2 zuhause im Derby gegen Schalke. Riemann ging in Abwesenheit von Anthony Losilla als Kapitän auf den Platz, wollte vorangehen - und nahm mit seinem Eigentor erneut die tragische Rolle ein.

Bemerkenswert: Im Anschluss ging er als erster VfL-Spieler Richtung Fans, stellte sich an die Bande vor die Ostkurve und wich trotz heftiger Beschimpfungen und unsittlicher Gesten nicht zurück. Der VfL war wieder Tabellenschlusslicht.

"Mentalitäts-Monster" Riemann

Doch Trainer Letsch setzte weiter auf ihn - und wurde abermals belohnt. Beim 2:0-Auswärtssieg hielt Riemann hinten die Null fest und stand danach mit Tränen in den Augen vor den feiernden Fans. "Die Art und Weise, wie er darauf reagiert hat, gebührt mein aller höchster Respekt", sagte Letsch im Anschluss.

Auch gegen RB Leipzig zeigte Riemann, dass er nach wie vor zu den besten Keepern der Liga gehören kann. Mit zahlreichen Paraden rettete er den 1:0-Heimsieg, wurde mit Sprechchören und Standing Ovations gefeiert - nur um im nächsten Heimspiel nach missratener Leistung besagten Eklat mit dem Fan zu haben.

Der Fall "Riemann" zeigt, dass es im Fußball oft nur Schwarz oder Weiß gibt. Du bist entweder Depp oder Held und das meist innerhalb von 90 Minuten. Für den VfL geht es nur darum, am Ende über dem Strich zu stehen und den Klassenerhalt zu feiern. Dafür braucht es einen Riemann in Top-Form. In Bochum dürften sie sich darüber eigentlich keine Sorgen machen. Denn wenn diese Saison eines gezeigt, dann, dass auf jedes Ab wieder ein Auf folgt.

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